Vitamin A 

Multitalent für Ihre Gesundheit

Vitamin A schärft die Augen und schützt die Haut. Forscher haben aber noch weitere Wirkungen entdeckt. Wir kennen Vitamin A vor allem als Augen-Vitamin. Als Bestandteil des Sehpurpurs ist es für den Sehvorgang unentbehrlich. Das ist aber nicht alles: Der Organismus braucht dieses Vitamin für das Wachstum, für die Knochenentwicklung, für die normale Funktion der Fortpflanzungsorgane und vor allem für Struktur und Funktion von Haut und Schleimhäuten. Vitamin A hält Haut und Schleimhäute intakt und schützt sie vor Infektionen. Da es die Regeneration der Hautzellen fördert, ist dieses Vitamin z. B. auch in Anti-Falten-Cremes enthalten. Ein Mangel macht sich zuerst am Auge bemerkbar. Fehlt Vitamin A, dann verkraftet das Auge den Wechsel von Hell und Dunkel schlechter. Der Betroffene leidet unter Nachtblindheit, wird unsicher bei Bewegungen im Dunkeln. Allerdings kann Nachtblindheit auch andere Ursachen haben, z. B. Kurzsichtigkeit. Nur bei Vitamin-A-Mangel kann sie durch entsprechende Zufuhr behandelt werden. Weitere Mangelsymptome sind Hautschäden wie Verhornungen, Trockenheit und erhöhte Infektanfälligkeit. Gesunde Erwachsene sollten täglich etwa 1 mg Vitamin A zu sich nehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Gute Vitamin-A-Quellen sind Kalbsleber, Milch, Butter, Margarine, Käse, Seefisch und Eier. Die Experten waren jedoch: Extreme Einzeldosen oder höhere Dosen über längere Zeit können zu Kopfschmerzen, Haut- und Skelettveränderungen führen. Multivitaminpräparate enthalten deshalb Vitamin A höchstens in begrenzter Dosis. Die tägliche Vitamin-A-Versorgung lässt sich auch über die Stoffgruppe der Carotinoide sichern. Obwohl man vom Namen her vermuten könnte, dass besonders viel davon in Karotten enthalten ist, stecken sie vor allem in grünen Pflanzenteilen. Aus Carotinoide stellt der Organismus das Endprodukt Retinol, also Vitamin A, nach Bedarf her. Daher besteht bei Caroinoiden keine Überdosierungsgefahr. Prominentester Vertreter der Carotinoide ist das Beta-Caroten. Vitaminforscher haben herausgefunden, dass diese Substanz antioxidative Eigenschaften hat: Beta-Caroten schützt die Körperzellen vor freien Radikalen. Das sind aggressive Schadstoffe, die Körperzellen schädigen oder zerstören können. Sie werden z. B. für die Entstehung von Arteriosklerose und Krebs mitverantwortlich gemacht. Freie Radikale nehmen wir zum Teil von außen auf, sie entstehen aber auch im normalen Stoffwechsel. Zum Schutz produziert der Körper laufend Antioxidatien als Radikalenfänger, z. B. Enzyme. Wirken zu viel freie Radikale ein, reichen die körpereigenen Schutzstoffe nicht aus. Dann müssen weitere Radikalenfänger aushelfen, wie eben das Provitamin Beta-Caroten und die Vitamine C und E. Für die Schutzwirkung sind wesentlich größere Mengen erforderlich als für die bloße Bedarfsdeckung. Experten empfehlen deshalb, den täglichen Speisezettel durch Präparate zu ergänzen. Hellhäutige Menschen können durch die Einnahme von Beta-Caroten-Präparaten einer Lichtdermatose vorbeugen. Beta-Caroten ist z. B. in Aprikosen und Grüngemüse enthalten. Die richtige Zubereitung ist wichtig, damit der Körper das Provitamin auch aufnimmt. Aus rohen Karotten ist es kaum verwertbar, weil die Zelle das Beta-Caroten nicht freigeben. Sind die Zellen zerkleinert wie etwa beim Möhrensaft oder ist das Provitamin herausgelöst wie bei zerkleinerten, mit etwas Fett gegarten Kartoffeln, kann es vom Körper gut genutzt werden.